Katze
Katzenelend verhindern
Vor dem ersten Freilauf sollten Tierhalterin ihre Tiere kastrieren, kennzeichnen und registrieren lassen, um unnötiges Katzenelend zu vermeiden. Immer noch gibt es viele Katzen, die regelmäßig im Freien unterwegs sind und nicht kastriert wurden. Diese Tiere werden trächtig, aber oft kümmert sich niemand um die Jungtiere, die dann verwildern. Besonders Katerhalterinnen sollten sich ihrer Verantwortung gegenüber ungewolltem Nachwuchs bewusst sein.
Diese Situation führt schnell zu einem Teufelskreis des Katzenelends: Niemand fühlt sich für die Jungtiere verantwortlich, die an Infektionskrankheiten wie Katzenschnupfen oder FeLV (Infektion mit dem felinen Leukämievirus, auch bekannt als Leukose) leiden, Parasiten haben und oft unterernährt sind. Bereits mit einem halben Jahr können junge Katzen zum ersten Mal Nachwuchs bekommen. Laut Tierschützer*innen gibt es in Deutschland etwa zwei Millionen verwilderte Katzen; allein in Berlin wird geschätzt, dass rund 70.000 Katzen verwildert in der Stadt leben.
Aus tierärztlicher Sicht und im Sinne eines nachhaltigen Tierschutzes ist eine bundeseinheitliche Kastrationspflicht für Katzen mit Freilauf dringend erforderlich. Die Kastration hat zudem weitere Vorteile: Kastrierte Tiere haben eine deutlich höhere Lebenserwartung, da sie weniger den Drang verspüren, zu streunen und weite Wege auf der Suche nach einem „Flirt“ zurückzulegen. Dadurch verringert sich das Risiko, überfahren zu werden. Außerdem kommt es bei Katern seltener zu ernsthaften Revierstreitigkeiten, und das „anrüchige“ Markieren entfällt oft.
Niemand muss Katzen züchten, denn die Tierheime sind voll mit Katzen, und jeder Tierfreundin kann dort „seinen“ oder „ihren“ Schmusetiger finden. Daher die dringende Bitte: Lassen Sie Ihre Katze oder Ihren Kater rechtzeitig kastrieren. Ihre Tierärztin oder Ihr Tierarzt berät Sie gerne über den richtigen Zeitpunkt sowie über Vorteile, Risiken und Kosten der Operation. Der Zeitpunkt richtet sich auch nach der körperlichen Entwicklung des Jungtieres.