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Tierärztinnen und Tierärzte am digitalen Pranger

Benutzerportale, die für die Bewertung von Dienstleistungen und auch medizinischen Einrichtungen konzipiert wurden, werden zunehmend missbraucht, indem statt sachlichen Argumenten und Beurteilungen nicht-substanzielle Anschuldigungen vorgebracht werden, die immer häufiger sogar in Gewaltandrohungen gegen Betroffene gipfeln. Durch einfache Vervielfältigung in sozialen Netzwerken entwickeln sich innerhalb kürzester Zeit sogenannte „Shitstorms“.

„Wir müssen in der letzten Zeit eine bedrohliche Zunahme solcher nicht nachweisbaren Anschuldigungen gegenüber Ärzten, Zahnärzten und Tierärzten feststellen, die die Kolleginnen und Kollegen sowie deren Mitarbeiter unverhältnismäßig belasten, Zeit- und Geldaufwand bis hin zur Existenzbedrohung bedeuten“, so Dr. Thomas Steidl, Präsident der Landestierärztekammer Baden-Württemberg. „Wir empfehlen den Betroffenen, sich unverzüglich anwaltlich beraten zu lassen und Strafanzeige zu stellen“, so Steidl weiter.

Auch die Bundestierärztekammer nimmt diese Entwicklungen ernst und wird auf ihrer Herbstsitzung darüber beraten, inwieweit man hier einen Maßnahmenkatalog erarbeiten kann, um betroffenen Tierärztinnen und Tierärzte  Hilfestellung zu geben. Dadurch, dass statt objektiver Argumente die Empörung zum Maß aller Dinge erhoben wird, ist eine sachliche Auseinandersetzung mit den Anschuldigungen für die Betroffenen nicht möglich. Im Mittelalter musste man dem Angeschuldigten an der Prangersäule ins Gesicht schauen, wenn man ihn anspucken wollte – in der heutigen Zeit entfällt dies und damit auch alle Hemmungen.

„Unterstützen Sie als Tierhalter nicht solche Stimmungsschlachten, indem Sie nicht nachgewiesene Anschuldigungen „liken“. Bei Fragen oder Beschwerden wenden Sie sich am einfachsten an Ihre Tierarztpraxis und besprechen das Problem sachlich“, bittet der Präsident der Landestierärztekammer. (PM der LTK Baden-Würtemberg 08.2019)

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