Tierinfo

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Tollwut bleibt gefährlich

Tollwut in Urlaubsländern – eine unterschätzte Gefahr

Regelmäßige Impfungen von Haustieren, kontinuierliche Beobachtung und Kontrolle des Nutz- und Wildtierbestandes sowie Impfköderaktionen für Füchse haben dazu beigetragen, dass Deutschland nach den Kriterien der Weltorganisation für Tiergesundheit (OIE) seit 2008 tollwutfrei ist, zumindest was die klassische Tollwut anbelangt, für die der Fuchs in Europa der wichtigste Überträger ist. Dennoch ist die gefährliche Zoonose – eine von Tieren auf den Menschen übertragbare tödliche Infektionskrankheit – nach wie vor präsent.

Nach Schätzungen der WHO sterben jährlich vor allem in Afrika und Asien bis zu 55.000 Menschen an der Tollwut. Und auch in Urlaubsländern wie z.B. nder Türkei, Bulgarien, Serbien, Nordafrika, Marokko oder Thailand ist die Tollwut immer noch ein Risiko, denn sie wird dort vor allem durch die vielen streunende Hunde übertragen. Daher wird dringend empfohlen im Urlaub keine fremde oder streunende Hunde und Katzen zu streicheln. Das gilt besonders für Tiere, die sehr zutraulich sind, auch wenn sie auf den ersten Blick gesund aussehen. Bereits bei einer Hautabschürfung kann das Virus übertragen werden, darum sollten besonders Kinder davon abgehalten werden hilflose oder niedlich aussehende Welpen anzufassen. Aus diesen Urlaubsländern sollten erst recht keine Hunde und Katzen mitgebracht werden, erst im August 2013 wurde im Landkreis Bamberg bei einem aus Marokko eingeführten jungen Hund die Tollwut festgestellt.

Darüber hinaus rät die Bundestierärztekammer (BTK) Individual- oder Rucksackreisenden in afrikanische Länder, Asien oder Südamerika sicherheitshalber zu einer Tollwutschutzimpfung. Auch Personen, die dort aus beruflichen Gründen mit Tieren Umgang haben, sollten sich vorab impfen lassen.

Die Bundestierärztekammer erinnert außerdem daran, Hunde und Katzen regelmäßig gegen Tollwut impfen zu lassen. Im europäischen Reiseverkehr ist diese Impfung bei Hund, Katze und Frettchen Vorschrift und wird über den EU-Heimtierausweis dokumentiert. (Link zu den Reisebestimmungen) Dank neuer Entwicklungen auf dem Impfstoffmarkt gibt es heute Tollwutimpfstoffe, die bis zu drei Jahren Schutz bieten. Auch im Inland ist ein Impfschutz wichtig, weil das Virus jederzeit wieder nach Europa eingeschleppt werden kann und im Falle eines Ansteckungsverdachts muss ein ungeimpftes Tier getötet werden. Ist die anzeigepflichtige Erkrankung einmal ausgebrochen, gibt es keine medizinische Behandlung mehr, sie führt immer zum qualvollen Tod. Für Menschen ist die einzige lebensrettende Maßnahme nach einem tollwutverdächtigen Tierkontakt eine sofortige Impfung, die sogenannte Postexpositionsprophylaxe (PEP). (2013)

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