Tierinfo

Wissenswertes rund um das Tier und dessen Haltung

Tollwut bleibt gefährlich

Auflistung importierter Tollwuttiere (Beispiele)

Seit 2008 gilt Deutschland als tollwutfrei – zumindest was die klassische Tollwut anbelangt, für die der Fuchs in Europa der wichtigste Überträger ist.
Weltweit sterben jährlich noch 59.000 Menschen an Tollwut., durchschnittlich alle 10 Minuten stirbt ein Mensch an Tollwut.
In vielen Urlaubsländern wie der Türkei, Bulgarien, Serbien, Nordafrika, Marokko  oder Thailand ist die anzeigenpflichtige und immer tödliche Tierseuche aber noch immer verbreitet, daher wird dringend davor gewarnt z.B. aus diesen Ländern Hunde und Katzen als Urlaubsmitbringsel mitzubringen. Auch sollten sich Individual- oder Rucksackreisende in afrikanische, asiatische oder südamerikanische Länder vorbeugend gegen Tollwut impfen lassen.

27.05.2015 Frankreich, Weg eines Tollwuthundes: Ungarn – Algerien – Frankreich:

16 Menschen, die mit dem Hund Kontakt hatten, wurden geimpft, sechs möglicherweise infizierte Kontaktpersonen werden noch gesucht. Der inzwischen tote Bullterrier kam ungeimpft über Ungarn nach Frankreich. Zwischenzeitlich waren die Besitzer auch in Algerien, ohne die Reiseregeln einzuhalten. Dort hat sich der Hund wahrscheinlich infiziert. Bei der Aufarbeitung des Falles rekonstruierten die französischen Behörden, dass der sechs Monate alte Bullterrier zu jung (also < zwölf Wochen), ungeimpft und nicht gekennzeichnet im Dezember 2014 illegal aus Ungarn nach Frankreich importiert worden war.

Halter und Nachbar sowie ein Nachbarshund wurden gebissen
Vom 21. April bis 7. Mai reisten die Besitzer dann nach Algerien, auch hier ohne die EU-Regeln für den Reiseverkehr mit Hunden einzuhalten. In Algerien lief ihnen der Hund davon, wurde aber wieder gefunden. In der Zeit muss er sich dann wahrscheinlich mit Tollwut infiziert haben (Virustyp Africa 1).
Der Hund starb am 17. Mai. Der Hundehalter und ein Nachbar sollen zuvor von dem kranken Bullterrier gebissen worden sein. Ebenso ein Nachbarshund.

Behörden suchen sechs möglicherweise infizierte Menschen
Nach der Rückkehr aus Afrika hat sich der Hund, so die Erkenntnis der Behörden, seit dem 7. Mai ununterbrochen in Le Chamberon Feugerolles (Loire/ Departement Rhone-Alpes) aufgehalten. Vor Ort wurden 13 Erwachsene und drei Kinder gegen Tollwut geimpft; sechs weitere Menschen, die sicher Kontakt zu dem Tollwuthund hatten, werden noch gesucht.

Sicherheitszone und Quarantäne
Um eine Ausbreitung der Tollwut zu vermeiden, richteten die Behörden um den letzten Aufenthaltsort des Bullterrier eine Sicherheitszone ein, in der sie andere Hundebewegung verboten haben und auch streunende Katzen einzufangen versuchen. Potentielle weitere Kontakt-Hunde, die womöglich nicht geimpft waren, werden getötet, soweit sie zu identifizieren sind. Geimpfte Kontakt-Hunde werden für sechs Monate unter klinische Beobachtung gestellt. Frankreich gilt seit 2001 als tollwutfrei.  Frankreich meldet immer wieder einzelne Tollwutfälle durch illegale Hundeimporte aus oder Reisen nach Nordafrika (Marokko/Algerien). Dort ist die Tollwut endemisch.

09.11.13 Schweiz, Katze aus Marokko:

Das Schweizer Bundesamt für Gesundheit (BAG) sucht ein tollwutinfiziertes Kätzchen, welches möglicherweise in die Schweiz importiert wurde.
Foto des Kätzchens vom Strand Aïn Diab in Casablanca
Es besteht offensichtlich ein Zusammenhang zu dem Tollwutfall im Großraum Paris vom 01.11.2013.

01.11.13 Frankreich, Großraum Paris, Katze aus Marokko:

Das Pasteur-Institut in Paris hat einen Tollwutverdacht bei einer zwei Monate alten Katze im Département Val-d’Oise in der Gemeinde Argenteuil bestätigt. Das Departement liegt in der Region Île-de-France im Großraum Paris.
Wie das Agrarministerium in Paris mitteilt, war die Katze am 29. Oktober verendet. Es war zuvor durch aggressives Verhalten aufgefallen. Das Tier soll aus Marokko stammen. Die Behörden suchen jetzt Menschen und Tiere, die mit der Katze Kontakt hatten.
Meldung der Welttiergesundheitsorganisation OIE

21.10.13 Niederlande, zwei Hunde aus Bulgarien:

Die Welttiergesundheitsorganisation OIE meldet, dass in den Niederlanden bei zwei vier Monate alten Importwelpen aus Bulgarien Tollwut diagnostiziert wurde. Beide Tiere wurden euthanasiert.

Die beiden Hunde sind mit EU Heimtierausweis und bescheinigter Tollwutimpfung eingereist! Da in den Niederlanden i.d.R. von den Tierarztpraxen nach der Implantation eines Chips die Hunde bei den Haustierregistrierstellen angemeldet werden, konnte durch die Behörden sehr schnell zumindest die möglichen Hundekontakte in der Nachbarschaft ermittelt und deren Impfschutz überprüft werden. Da zeigt sich der unmittelbare seuchenpräventive Nutzen einer flächendeckenden Kennzeichnung und Registrierung!

25.07.13 Landkreis Bamberg, Hund aus Marokko:

Im Landkreis Bamberg wurde bei einem 5 Monate altem Junghund aus Marokko Tollwut nachgewiesen. Der Hund war vierzehn Tage vor dem Erkrankungsausbruch eingeführt worden. Laut Impfpass erfolgte in Marokko die vorschriftsmäßige Tollwutimpfung, allerdings wurde die für die Einfuhr ebenfalls gesetzlich vorgeschriebene Tollwut-Antikörper-Titerbestimmung nicht durchgeführt und die danach erforderliche Wartezeit von mindestens drei Monaten im Ursprungsland ebenfalls nicht eingehalten. Wenige Tage nach der Einfuhr erkrankte der Junghund an fortschreitender Kieferlähmung, nahm keine Nahrung mehr auf und zeigte leicht aggressives Verhalten. Der behandelnde Tierarzt reagierte schnell und umsichtig und äußerte den Verdacht auf Tollwut. Der erkrankte Welpe wurde eingeschläfert und zur Untersuchung an das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit in Oberschleißheim gebracht. Die Behörden suchen jetzt alle, die mit dem Hund direkten Kontakt gehabt haben.

15.02.12 Niederlande, Hund aus Marokko:

In den Niederlanden wurde am am 15.02. ein Welpe aufgrund eines Tollwutverdachts euthanasiert, der sich dann auch bestätigte. Der Hund war vier Tage zuvor aus Marokko importiert worden. Er war gechippt und hatte ein Dokument, das seinen einwandfreien Gesundheitszustand bescheinigte. Er zeigte bereits am zweiten Tag in den Niederlanden eine gesteigerte Aggressivität. Es wurden 50 Personen identifiziert, die Kontakt zu dem Tier hatten. (2013)

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