Tierinfo

Wissenswertes rund um das Tier und dessen Haltung

Katzen

Katzenhaltung in der Wohnung

Viele Katzenhalter leben heutzutage in Wohnsituationen, in denen sie ihrer Katze keinen Freilauf gewähren können oder sie kommen in die Situation, dass ihre Katze nicht mehr raus kann und zukünftig in der Wohnung leben muss. Das ist eine Extremsituation für die sonst Freilauf gewöhnten Katzen - und ihre Halter. Katzen sind Gewohnheitstiere, für die jede Veränderung Stress bedeutet und zu Verhaltensproblemen führen kann, Fressunlust oder Unsauberkeit, Rückzug oder aggressive Attacken können die unangenehmen Folgen sein.

Durch gutes Management kann ein Katzenhalter auch eine Wohnung katzengerecht gestalten und Stresssituationen und Verhaltensprobleme vermeiden.


Wohnung katzengemäß gestalten

  • Katzen sind dämmerungsaktiv. Den größten Teil des Tages verbringen sie schlafend und dösend. Für die Zeit des Hausarrests sollte der Halter zusätzliche Schlaf- und Rückzugsplätze anbieten, Faustzahl: Anzahl Katzen mal 3 bis 4.
  • Gemütliche Aussichtspunkte auf der Fensterbank bieten Abwechslung und „Katzen-TV“.
  • Ein Katzenbaum oder Zugang zu Schränken und Regalen erschließt die dritte Dimension und schafft auch in einer kleinen Wohnung zusätzlichen katzengerechten Platz.
  • Kratzbretter bieten der Katze die Möglichkeit, ihr Territorium zu markieren und schonen Tapeten und Polstermöbel.
  • Um Unsauberkeit vorzubeugen, müssen ausreichend viele Katzentoiletten aufgestellt werden, Faustzahl: Anzahl der Katzen plus eins. Die Katzenklos sollen keine Deckel haben und in verschiedenen Räumen aufgestellt werden, dabei möglichst nicht an Durchgangsstellen.
  • Katzengras ist wichtig für den Verdauungsapparat. Wird es nicht angeboten, vergreift sich der Stubentiger gerne an den Zimmerpflanzen.
  • Zum Lüften gekippte Fenster sollten beaufsichtigt oder z.B. mit einem Gitter gesichert werden. Katzen können versuchen durch den Spalt nach draußen zu kommen. Dabei kann sie in den Spalt reinrutschen und dann weiter nach unten rutschen und sich in Panik immer weiter verkeilen. Dabei kommt es zu Lähmungen und Schock, bleibende Schäden oder sogar der Tod des Tieres sind möglich.

Füttern und andere Spiele

  • Die Futterration im Napf sollte etwas verringert werden. Das Extra ist ein willkommenes Spielzeug, mit dem sich die Katze auch alleine beschäftigen kann. Beispielsweise kann Trockenfutter in eine Papprolle gefüllt werden, die an den Enden etwas zugedrückt wird.
  • Fast alles was sich bewegt, vielleicht auch noch ein bisschen raschelt oder quietscht ist als Spielzeug geeignet. Je mehr die Katze spielen kann, desto geringer ist das Risiko, dass sie sich aggressiv verhält oder die Waden ihres Menschen „erbeutet“.
  • Alle Katzen lieben Pappkartons. Sie bieten genauso gut Platz für Rückzug wie auch für Spiele. Holzwolle oder Nagerheu bieten zusätzliche Geruchs- und Spielreize.
  • Je nach Temperament des Stubentigers ist von Katzenminze, die auch in vielen käuflichen Spielzeugen enthalten ist, eher abzuraten, weil sie das Tier eventuell noch aufgeregter macht.

Hilfe aus der tierärztlichen Apotheke

  • Pheromone (Geruchshormone) können den Stress mildern. Beim Tierarzt gibt es Präparate für die Steckdose, die den Wirkstoff verdampfen. Hilfreich können eventuell auch Bachblüten sein.
  • Starke Beruhigungsmittel sind nicht zu empfehlen, weil sie die Geräuschempfindlichkeit erhöhen und dadurch zusätzlicher Stress entstehen kann. Auch von Baldrian ist abzuraten, weil es paradoxe Reaktionen geben kann, d.h. die Katze wird unruhiger statt ruhiger. (BTK 20.03.2006)

Lesen Sie dazu auch die Merkblätter der TVT - Tierärztliche Vereinigung für Tierschutz e.V.:

  • Empfehlungen zur Katzenhaltung in privaten Haushalten (2017) - Merkblatt 139
  • Mindestanforderungen an Katzenhaltungen (2013) - Merkblatt 43

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